Читать книгу Schluss mit gratis!. Frauen zwischen Lohn und Arbeit онлайн
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Würde sie Vollzeit arbeiten, verdiente sie einen Lohn von monatlich 5000 Franken. Sie sagt, dass sie ein solches Pensum in ihrem Alter nicht bewältigen könnte – sie würde den Kindern «keinen Gefallen» tun. Die Arbeit sei anstrengend und fordere sämtliche ihrer Kräfte. Daher arbeitet Milena 60 Prozent und verdient 3000 Franken. Weil sie mittlerweile geschieden ist, muss sie mit diesem Geld allein über die Runden kommen. Die Miete für eine Wohnung in der Stadt und die wachsenden Krankenkassenprämien fressen einen beachtlichen Teil ihres Lohns. Eine Lohnerhöhung könne sie sich jedoch auf Lebzeiten abschminken. Denn in den Kitas werde immerzu gespart: Eben wurde entschieden, dass einer Betreuerin noch mehr Kinder zugemutet werden können, als dies bislang der Fall war. Auch sollen die Arbeitszeiten ausgeweitet werden. Betreuerinnen sollen am Mittag («Wenn Hochbetrieb ist!») eine längere Pause nehmen, damit sie abends länger zur Verfügung stehen können. Milena zuckt die Schultern. «Wir kümmern uns den ganzen Tag um das Wertvollste, was Eltern haben», sagt sie. Doch offenbar sei dies der Gesellschaft nicht viel wert. Immerhin erhalte sie Anerkennung von den Kindern. Kehre sie jeweils aus den Ferien zurück, sei die Freude in der Gruppe riesig. «Welcher Angestellte kann das schon von sich behaupten?», fragt sie lachend.