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«Nachtruhe»

Eine halbe Stunde später sitzt das grosse Kind im Bett – in meinem, damit er seinen Bruder im Kinderzimmer nicht weckt –, dort guckt er Bilderbücher an und hört eine alte Kassette vom «Doppelten Lottchen». Zum Glück wird er eine halbe Stunde später vom Schlaf übermannt, derweil ich wie eine Kartoffel auf dem Sofa hänge, das Notebook auf meinem Bauch, und hirnlos im Internet surfe. Das soll nun also diese Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein, denke ich. Das ist doch kein emanzipiertes Leben. Heisst Gleichberechtigung für Mann und Frau, dass eine Frau heute trotz Kinder weiterarbeitet und gleichzeitig Hauptverantwortliche für Kinderbetreuung und Haushalt ist? Alleine die Doppelbelastung trägt und energie- und kraftlos ist, während die Männer leichtfüssig in ihrem Beruf vorankommen?

Um halb zehn Uhr schleppe ich mich ins Bett. Ich quetsche mich neben meinen Erstgeborenen, der schlafend Arme und Beine weit von sich streckt. Fünf Minuten später höre ich den Schlüssel im Schloss drehen. Mein Mann kommt heim. Um halb elf Uhr erwacht das Baby, es schreit, ich hole es auch zu mir ins Bett. Wir schlafen nun zu dritt im Doppelbett, während mein Mann auf dem Sofa übernachtet.

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