Читать книгу Im Fallen lernt die Feder fliegen. Roman онлайн
19 страница из 57
Daniels Einkaufsliste abzuarbeiten dauerte zwei Stunden. Danach lud er mich zu einem Kaffee ein. Die meiste Zeit verging schweigend, er saß da mit einem finsteren Gesicht, als ob er auf Präsident Trump wartete. Wir fragten uns nicht, womit wir beschäftigt waren – spürten es aber schon. Er saß stumm da, und ich überlegte, ob ich es wirklich wagen sollte, etwas zu sagen.
«Weißt du, viele Araber meinen, dass es in der arabischen Sprache ein heiliges Geheimnis gebe, beispielsweise Wörter, die glücklich machen, und andere, welche die Trauer und das Pech vertreiben. Und wenn man ein bestimmtes Wort gemeinsam ausspricht, bringt einem das Glück.»
«Interessant. Kennst du diese Wörter?»
«Ja, natürlich. Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber benutzt habe ich sie schon oft. Sollen wir gemeinsam ein Wort aussprechen?»
«Ja, warum nicht.»
«Na gut, sag mit mir: Aiin».
«Was bedeutet das?»
«Wasserquelle.»
«Aiin», sagte er zweimal und musste dabei über seine eigene Aussprache lachen. Unser Lachen zerriss die dicke Atmosphäre.