Читать книгу Im Fallen lernt die Feder fliegen. Roman онлайн

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«Nein.»

«Lebst du hier ganz allein?»

«Ja, meine Eltern leben im Irak», antwortete ich genervt, ich packte meine Sachen in meinen Rucksack und sagte knapp: «Ich muss jetzt gehen.»

Er wünschte mir einen schönen Tag und blieb sitzen.

Auf dem Weg zurück zur Bibliothek beobachtete ich einen Mann, wie er mit seinem Kind spielte, singend gingen sie vor mir her. Ich hörte meine Mutter singen: «In meinem Herzen befindet sich ein Garten, alle seine Bäume sind mit Früchten beladen, wie süß sind die Früchte, wie reich bin ich an Geschichte, du bist meine Allerschönste.»

Damals lebte ich in Frauenfeld in einem Flüchtlingsheim nur für Frauen. In diesem Heim waren noch zwei andere arabischstämmige Frauen: Maisem aus Algerien und Dane aus Syrien. Beide Frauen waren kaum älter als ich und eng miteinander befreun­­det.

«Araber in der Schweiz haben gute Gründe, einander kennenzulernen und Freundschaft zu schließen. Wieso bist du uns gegenüber so reserviert? Willst du nicht einmal ein Wochenende mit uns verbringen? Du wirst es nicht bereuen», sagte mir Dane zwinkernd.


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