Читать книгу Im Fallen lernt die Feder fliegen. Roman онлайн

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Kurz darauf saßen Daniel und ich abends vor dem Fernseher. In einer Dokumentation drangen Männer der Terrorgruppe IS mit Äxten, Hämmern und anderen Gegenständen in ein Museum in Mosul ein, um wertvolle Schätze zu zerstören.

«Die Zivilisation, die Kultur der Menschheit schreit unter den Schlägen dieser Terroristen. Es macht mich traurig, dass die ganze Welt diese Bilder sieht und nichts dagegen unternimmt», kommentierte Daniel verzweifelt.

«Ja, vor ein paar Wochen habe ich ein berührendes Buch für die Bibliothek katalogisiert; die Autorin ­schildert, wie der IS Dörfer der Jesiden angreift. Es sind schreckliche Szenen. Sie brachten die Männer um und nahmen Frauen als Sexsklavinnen mit. Für hundert bis tausend Dollar wurde eine Frau auf einem ‹Frauenmarkt› in Mosul zum Verkauf angeboten, je nach Alter. Frauen zwischen fünfzehn und zwanzig behielten die IS-Anführer für sich.»

«Das ist in der Geschichte nicht einmal neu. Man kennt das von Kriegen im Mittelalter oder von noch früher», antwortete Daniel. Er interessierte sich für die Jesiden im Irak und fand es vor allem sehr merkwürdig, dass es im Jesidentum, im Gegensatz zu vielen anderen Religionen, kein Glaubensbuch gab.

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