Читать книгу Anna Göldi - geliebt, verteufelt, enthauptet. Der letzte Hexenprozess und die Entdämonisierung der Frau онлайн

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Tschudis Geschichte des gufenspeienden Kindes wurde immer dramatischer und ausgeschmückter. Nach Darstellung der Eltern spuckte Annamiggeli in den Monaten November und Dezember 1781 nicht nur Gufen, sondern auch Eisendrähte und Nägel aus. Am Tag, an dem das Kind Eisennägel aus dem Mund hergab, sei es fast erwürgt worden und erstickt.

Am 10. März 1782 wurde Elsbeth Tschudi nochmals befragt. In diesem zweiten Verhör erklärte Elsbeth Tschudi, seit dem ersten Verhör vom 13. Dezember 1781 seien noch einige Stecknadeln, ein kleiner und zwei grössere Nägel und dazu drei Stücke Draht aus dem Mund des Kindes gekommen. Annamiggeli habe beim Gufenspeien entsetzliche Schmerzen gehabt und an «gichterischen Zuckungen» gelitten. Seine Glieder seien so starr, dass es weder Arme noch Beine noch den Kopf bewegen könne. Auch sei sein linkes Bein kürzer als das rechte. Das Kind könne nicht selbständig gehen, es müsse getragen werden, beschrieb Elsbeth Tschudi den ge­gen­­über Dezember 1781 deutlich verschlimmerten Gesundheitszustand.

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