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Im hohen Gras lassen wir uns fallen, ergeben uns der spontanen Erregung. Wild und ungestüm ringen wir miteinander. Der Regen peitscht unsere Haut, stimuliert unsere Sinne. Es riecht nach Gras und Erde. Und nach uns. Ein Duft, dem wir uns lustvoll hingeben. Nachher liegen wir noch eine Weile bewegungslos da, genießen den Wolkenbruch auf unseren verschwitzten Körpern, spüren jeden einzelnen Tropfen, der auf unserer Haut zerplatzt. Als wir zu frieren beginnen, laufen wir zurück zum Auto, um uns abzutrocknen. Aus Übermut setze ich mich ans Steuer, so wie ich bin. Nackt. Das Mädchen lacht und lässt sich in den Beifahrersitz fallen. Auch nackt. Beschwingt fahren wir los, inzwischen ist es dunkel.

Nach einigen Kilometern blinken blaue Lichter vor uns. Eine Straßensperre? Tatsächlich, Polizeikontrolle. Wir werfen uns einen Blick zu, eher amüsiert, als erschrocken. Kann man unsere Situation erklären? Ich bringe den Wagen zum Stehen. Zwei Uniformen mit Pistolen am Gürtel kommen auf uns zu. Regungslos bleiben wir sitzen. Einer der Männer macht mir ein Zeichen, das Fenster zu öffnen. Sekunden später blendet mich ein greller Lichtkegel. Doch nur kurz, dann lassen die Carabinieri das Licht ihrer Taschenlampen über unsere nackten Körper wandern. Nicht kurz, sondern ausführlich. Was sie sagen, verstehe ich nicht. Aber ich spüre ihre Verlegenheit. Unsere auch. In mir schwirren diffuse Gedanken umher, einer krallt sich ein. Es gibt wohl kein Gesetz, das das Führen eines Kraftfahrzeugs ohne Bekleidung unter Strafe stellt. Sogar im (damals) prüden Italien nicht. Daran hatte der Gesetzgeber nicht gedacht. Sind wir ein öffentliches Ärgernis? Im geschlossenen Wagen kann von öffentlich keine Rede sein. Was dann? Damit sind auch die Carabinieri überfordert.

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