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Mein Blick wandert über die Wiese. Sie ist noch nass vom Regen. Beim Anblick des feuchten Grases spüre ich, wie sich längst Vergessenes in mein Gehirn vortastet. Erinnerungen kommen und gehen, mitunter verschwinden sie für immer. Die Bilder, die mein Blick auf die nasse Wiese und das im Licht glänzende Gras in mir hervorruft, hatten sich Jahrzehnte versteckt. Warum sind sie gerade in diesem Moment lebendig geworden?

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Unterwegs nach Venedig, in einem alten Käfer. Dämmerung. Neben mir sitzt ein Mädchen. Es hat mich bei meinen ersten Ausflügen ins Reich der Erotik begleitet. Das gab Ärger, deshalb sind wir von zu Hause geflohen. Die letzten Tage habe ich im Obdachlosenasyl geschlafen. Nun bin ich in Italien, sitze am Steuer und genieße die Freiheit. Wir fahren durch Wälder und Wiesen, folgen einer kleinen Landstraße. Es regnet in Strömen, doch es ist warm.

Nach einigen Kilometern schiebt sich ein Gedanke in mein Gehirn: ein erotisches Intermezzo, da draußen, im strömenden Regen. Prasselnde Tropfen auf nackter Haut, eine neue Erfahrung. Meine Begleiterin, jung und neugierig, ist von der Idee sofort angetan. Ich parke am Straßenrand.

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