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Aber warum ist dieses Leben – eines von sieben Milliarden anderer, überhaupt erzählenswert? Jedes Leben ist einmalig. Ich kann jedoch nur von meinem berichten. Auf meinen Reisen, oft zu sehr entlegenen Orten, wurde ich mit Erfahrungen konfrontiert, die so kurios, überraschend und bewegend waren, dass meine Fantasie sie nicht hätte erfinden können. Deshalb habe ich sie niedergeschrieben. Einige dieser Erlebnisse möchte ich mit Ihnen teilen.
Vielleicht gibt es zwei Kategorien von Menschen, die einen sind Nestbauer, die anderen Nomaden. Ich fühle mich Letzteren zugehörig. Deshalb wollte ich nicht leben, ich wollte erleben. Damit habe ich auch vieles zerlebt, was in dem folgenden Text nicht verheimlicht wird. Er entstand in einer Krise, die ich durch den kreativen Akt ihrer Beschreibung überwinden konnte. Wenigstens weitgehend.
I. Der Unbehauste
Aufgezeichnet vor fünfundzwanzig Jahren
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Ich habe beschlossen, mich von nun an X zu nennen. Es ist ein Buchstabe, der breitbeinig im Raum steht, mir aber wegen einer anderen Eigenschaft noch besser gefällt. Mit diesem gekreuzten Symbol streicht man Dinge aus, löscht Namen, annulliert Existenzen. Meine ist damit schon im Voraus getilgt, denn das X liegt über keinem Namen mehr, der Auflösungsvorgang hat bereits stattgefunden. Das war die Voraussetzung.