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Elisabeth weinte.

Er sagte leise: »Ich möchte, daß du die Liebe nie anders erlebtest und erlittest als in dieser letzten und unerreichbaren Form. Und wäre es auch nicht mit mir, ich werde dann nicht eifersüchtig sein. Doch ich leide und bin eifersüchtig und ohnmächtig, wenn ich daran denke, daß du Billigerem verfallen wirst. Weinst du, weil das Vollkommene unerreichbar ist? dann hast du recht zu weinen. Oh, ich liebe dich, sehne mich, in deiner Fremdheit zu versinken, sehne mich, daß du das Endgültige und das Vorbestimmte wärest... «

Nun ritten sie wieder stumm nebeneinander; die Pferde traten aus dem Wald heraus und ein Feldweg führte hinunter zur Landstraße, die sie einschlagen mußten, um nach Hause zu gelangen. Angesichts der staubigen Straße, die weiß unter der Sonne und dem weißlichen Himmel lag, hielt er sein Pferd an und sagte, damit im Schatten der Bäume er es noch aussprechen könne, wieder sehr leise und wie zum Abschied: »Ich liebe dich, ... liebe dich, es ist phantastisch.« Daß sie nun aber noch auf der trockenen, sonnigen Straße beisammen bleiben sollten, dünkte ihnen beiden unmöglich, und sie war ihm dankbar, als er anhielt und sagte: »Ich werde jetzt unseren verunglückten Reiter einzuholen trachten... «, und leiser: »Lebwohl.« Sie gab ihm die Hand, er beugte sich darüber und sie hörte nochmals »Lebwohl «. Sie hatte geschwiegen, doch wie er gewendet hatte, rief sie: »Herr v. Bertrand.« Er kam zurück; sie zögerte ein wenig, dann sagte sie: »Auf Wiedersehen.« Sie hätte gerne Lebwohl gesagt, aber da war es ihr unangebracht und theatralisch erschienen. Als er nach einiger Zeit sich umblickte, konnte er kaum mehr unterscheiden, welche der beiden Gestalten Elisabeth und welche der Reitknecht war; sie waren schon zu weit und die Sonne blendete.

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