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Der Alte stand vor ihm und drückte ihn mit der flachen Hand gegen die Wand: „Du Rotznase! Sprich mir nach, du Strohkopf: Der reiche Don Pinzon ist ein riesengroßes Arschloch!“

Rodrigo presste die Lippen zusammen und schüttelte zaghaft den Kopf. Der Alte in seiner Raserei spürte den Widerstand. In sein Staunen darüber mischte sich grobe Wut: „Wirst du wohl reden, du verlauster Mistkerl. Ich zieh dir die Zunge raus!“

Es folgten zwei klatschende Ohrfeigen. Rodrigo duckte sich, aber dem festen Griff des Säufers konnte er sich nicht entwinden. Der Alte mochte ein Saufkopf sein, aber er verfügte noch über erstaunliche Körperkräfte. „Sag jetzt diesen Satz! Oder muss ich dich erst weichprügeln?“

Rodrigo spürte die ersten Schläge, aber der Gedanke an Isabella ließ ihn trotzig schweigen. Seine Weigerung, diesen einen Satz zu wiederholen, wuchs sich zur Prüfung für die Stärke seiner Liebe aus. Ein Nachgeben kam nicht in Frage.

Der Alte beherrschte die Kunst des Prügelns. Er drosch mit unbändiger Wut auf Rodrigo ein. Damit entlud er die eigenen Frustrationen, reagierte die eigenen Unzulänglichkeiten ab, die eigene Feigheit und Schwäche. Fausthiebe, Fußtritte, Schläge, Hiebe mit dem Stock, harte Schläge mit dem Lederriemen, alles gehörte zum Arsenal des Alten. Rodrigo rollte sich zusammen wie ein Igel, schützte den Kopf zwischen Knien und Ellbogen und erduldete mit zähem Schweigen die Tortur.

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