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Es stank nach altem Fisch, nach Teer und Salzwasser. Vorsichtig ließen sich die beiden an der Kaimauer hinunter ins lauwarme Wasser gleiten. Die Dunkelheit über dem Rio Tinto verschluckte sie sogleich. Mit vorsichtigen Schwimmzügen erreichten sie die Trossen des Bugankers der Gallega. Dass sie gerade am Flaggschiff landeten, war eher Zufall. Es lag am günstigsten, denn um die Pinta oder die Niña zu erreichen, hätten die Knaben noch weiter schwimmen müssen. Gleich das erste der drei Schiff zu erklimmen, hielten sie für die bessere Lösung.

Affengleich klammerte Rodrigo sich am mächtigen, gedrehten Hanftau fest und zog sich nach oben. Das brackige Wasser plätscherte, als er sich hinaushievte, und die Ankertrosse scheuerte bei den Kletterbewegungen lautstark an den Klüsen und am Beting. Aber auf den Schiffen rührte sich nichts.

Sich auf eines der Schiffe zu flüchten, war ein spontaner Entschluss gewesen. Sie verließen Palos, ein sicherer Weg, um der Rache des Alten zu entgehen, sollte er den Messerstich überlebt haben. Wenn nicht, würde man Rodrigo als Mörder suchen, und Miguel als dessen Helfer. Also mussten sie verschwinden. Möglichst lange und möglichst weit weg. Dass dieser Freitag, 3. August 1492, ein historisches Datum werden würde, konnten die Kinder nicht wissen.

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