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Rodrigo kämpfte, er zappelte und wehrte sich, und obwohl Escobedo über erstaunliche Körperkräfte verfügte, gelang es ihm, sich vom Boden wegzustemmen und herumzudrehen. Der schnaufende, nackte Escobedo saß noch immer auf ihm. Da gelang es Rodrigo wieselflink, sich aus dem Griff des Notars freizumachen. In schnellen Sätzen sprang er davon und kletterte aus dem Laderaum.

Escobedo blieb zornesrot am Boden sitzend zurück. Eine knochige Jammergestalt, die dünnen Beine von sich gestreckt, ein rotglühendes Etwas zwischen den Schenkeln. Er hielt sich den bei der Aktion verrenkten Arm. „Das wird er büßen!“, knurrte er. „Diese kleine dreckige Ratte. Dieser elende ...“ Er verschluckte den Rest seiner Beschimpfung und rappelte sich auf. „Ich werd ihm den Hintern aufreißen. Betteln und zittern wird der Kerl noch vor mir.“

Jakob, immer noch nackt, setzte sich neben Escobedo auf einen der Mehlsäcke. „War wohl nichts, großer Verführer. Musst dir halt weiterhin den kleinen Martin mit mir teilen.“

Am nächsten Morgen kam erneut Signal von der Pinta. Schon wieder ein Defekt an dem notdürftig mit Tauen fixierten Steuerruder. Es erwies sich als unmöglich, den Schaden auf offener See in Ordnung zu bringen, zumal das Wetter sich verschlechterte und das Schiff wegzutreiben drohte. So beschlossen die Kapitäne, mit allen drei Schiffen den Hafen von Las Palmas auf Gran Canaria anzusteuern. Dort gab es eine Werft, von der es hieß, sie sei so gut ausgestattet, dass dort Eisen geschmiedet und jeder Schaden am Schiff ausgebessert werden konnte. Die Gallega und die Niña segelten voraus. Die Pinta sollte nachkommen, so gut es ihr mit den behelfsmäßigen Reparaturen möglich war.

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