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Hunger und Durst trieben ihn schließlich aus seinem nunmehr schattenfreien Versteck. Weiter oben im Dorf gab es einen Brunnen. Jeder konnte sich daraus bedienen: Die Frauen zogen ihre täglichen Rationen, die Fuhrleute tränkten dort Ochsen oder Esel. Aber die unbestimmte Furcht vor dem, was ihm möglicherweise blühte, wenn die Mutter ihn dort erwischte, oder gar der alte Säufer, falls er nicht nach Rodrigos Messerstich abgekratzt war, hielt ihn davon ab, am Brunnen seinen Durst zu löschen.

Er schlich sich die schmale Gasse hinauf zur Georgskirche und nahm von dort den Weg hinaus aus dem Ort. Richtung La Rabida führte ein staubiger Karrenweg am Rio Tinto entlang; er wurde an zwei Stellen von kleinen Bächen gekreuzt. Es handelte sich um den Fuhrweg zum Kloster La Rabida hinaus, das etwa eine Legua von Palos entfernt lag. Entlang des Weges erstreckte sich ödes Marschland, sumpfige, von Stechmücken bevölkerte Wiesen. Sie reichten bis hinunter zum Rio Tinto. Auf der anderen Seite des Flusses leuchteten die Lehmziegel der Dächer von Huelva, der wichtigsten Stadt der Grafschaft Niebla. Miguel befand sich in vertrautem Gelände, er kannte sich aus.

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