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Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade mal vier Jahre alt. Und als ich meine Schwester Stephanie einmal in ihrer Zirkusprobe besuchte, beobachteten mich die anderen Kinder, wie ich behände auf meinem kleinen Einrad in der Gegend herumkurvte und ich durfte von nun an – obwohl ich noch etwas zu jung war – bei ihnen mitmachen. Erst einmal pro Woche, dann mehrmals. Ja, und da war es um mich geschehen.

Im Sommer gingen wir auf Tournee. Dann die erste Aufführung vor Publikum. Ich als Kleinster inmitten der anderen Einradfahrerinnen und Einradfahrer mit silbrigen Rädern und ich mit dem roten. Ich war so glücklich – unbewusst fühlte ich schon damals, dass ich angekommen war: im Zirkus. Dahin wollte ich und nirgendwo anders. Sehr gerne nehme ich euch mit auf dieses Abenteuer meines jungen Lebens zwischen Höhen und Tiefen.

Ein sensibles Kind

Doch da lag halt erst noch die obligatorische Schulzeit dazwischen. Und die war nicht so einfach für mich. Ich sei ein sensibles Kind, hörte ich immer wieder. War das jetzt eine gute oder eine schlechte Eigenschaft? Weil ich das selbst nicht richtig einordnen konnte, erachtete ich meine Sensibilität als negativ. Ich spielte gerne mit einem Mädchen, sie war meine beste Freundin, und die anderen Jungs der Klasse lachten mich deshalb aus. Sie betitelten mich als «Schwuler». Und nicht nur einmal wurde ich deshalb auch verprügelt. Nur weil ich gerne mit Mädchen spielte? War ich denn so anders als die anderen?

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