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Als meine Mutter gegangen war, schaute die Lehrerin mich streng an. Ich spürte in dem Moment ganz tief in mir: Diese Frau mag mich nicht. Und vor der ganzen Klasse sagte sie, meine Mutter sei böse, so kam es bei mir an. Ich fühlte mich gedemütigt und splitterfasernackt vor der ganzen Klasse – meine Seele schrie. In ihrem Verhalten mir und meiner Mutter gegenüber bestärkte sie die Ungerechtigkeiten, die meine Mitschüler mir gegenüber all die Jahre gezeigt hatten. Und da kam er: der Moment, als ich zum kleinen Rebell wurde.

Ich stand auf, alle schauten mich an, ich blickte zur Tür und rannte los. Rannte so schnell meine kleinen Beine mich trugen und so schnell, wie ich nie zuvor gerannt war. Mein Gesicht war nass von meinen Tränen und mein einziger Gedanke war: «Dahin geh ich nie mehr zurück!»

Ich wollte nicht mehr existieren, war absolut zerstört. Ich wollte nicht mehr da sein; weder in der Schule, noch sonst wo. Mit Sorge bemerkten meine Eltern zu genau dieser Zeit, wie ich, der Kleine, Schüchterne auch daheim begann, meine Geschwister zu ärgern, um meine innere Unzufriedenheit an ihnen rauszulassen. Es folgten Abklärungen und Gespräche mit einem Arzt, dem Schulpsychologen, meinen Eltern und der Lehrerin. Als es wieder eskalierte und die Situation irreparabel geworden war, wurde ich kurzfristig freigestellt: drei Monate vor dem Übertritt in die Oberstufe.

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