Читать книгу Frau Kaiser und der Dämon онлайн

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„Was gibt es da falsch zu verstehen?“, erwiderte Johannes gequält. „Sie nimmt einfach keine Rücksicht auf ihre Schwangerschaft und ist dann auch noch unzufrieden, wenn ich rücksichtsvoll bin.“ Weiter wollte er sich nicht äußern, da er keinerlei Details ihres Sexuallebens preisgeben wollte. Für seine Verhältnisse hatte er schon viel zu viel gesagt.

Gegensätzlicher als diese beiden Brüder konnte man eigentlich nicht sein. Während der wortkarge und oft ernst wirkende Jurist Johannes die hellen Haare, die graublauen Augen und die stämmige Statur eindeutig von der Mutter geerbt hatte, war der schlanke Max schwarzhaarig und hatte dunkle, fast schwarze Augen. Seinen Schnurrbart hatte er an den Enden aufgezwirbelt, was ihm, zusammen mit seinem Lockenkopf, ein etwas verwegenes Aussehen gab. Zudem war er absolut kein Kind von Traurigkeit. In Gegenwart von Frauen hatte er stets ein Lächeln auf den Lippen und einen flotten Spruch auf Lager.

Sie hatten aber auch einige Gemeinsamkeiten, sie waren beide ungefähr eins achtzig groß und die regelmäßigen Besuche im Fitnessstudio sah man ihnen an. Aber vor allem – sie liebten dieselbe Frau, die zierliche, rotblonde, von allen Leni genannte Architektin Helene Kaiser. Nur Johannes fand, dass Leni kindisch klang und nannte sie Lene. Max, der normalerweise nichts anbrennen ließ, war der Meinung, dass er für Leni sogar monogam geworden wäre.

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