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EHER SICHTBAR, STATT PRIVILEGIERTER

Die englische Sprache ist aber nicht weniger kolonial, siehe: die letzten 500 Jahre Geschichte. Die Stimmen Schwarzer Menschen aus englischsprachigen Ländern finden jedoch mehr Zuspruch, ihnen wird eher zugehört, sie werden eher gesehen. Dank des unschönen Wortes »eher« kann ich deutlich machen: Ich sehe den Schmerz und die Unterdrückung, die alle Geschwister erfahren, ich spreche ihnen das nicht ab. Aber: koloniale Ordnungen, also das Sezieren der Umwelt und der Menschen in wertvoll und wertlos, gut und schlecht, machen nicht halt vor unseren Communities, wir übernehmen, reproduzieren und stärken koloniale Ordnungen, indem wir ihnen unreflektiert folgen. Die »Kolonialität der Macht«11 wurde durch den Peruaner Aníbal Quijano in den 1980er-Jahren definiert, »Dekolonialität«12 durch den Argentinier Walter D. Mignolo. Beide Theorien haben eins gemeinsam: Sie kommen aus den Amerikas. In Schwarzen Räumen werden beide Begriffe viel verwendet. Doch ihre Herkunft, die gesellschaftliche Situation, die sie notwendig gemacht hat, ist oft vergessen, verschwiegen.

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