Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Ich befreie mein zweites Schwarzsein nach und nach aus der starren europäischen Hülle. Vibriere, lass meine Hände fliegen beim Sprechen, das R rollen, so gut es Dominikaner*innen eben können. Beginne daran zu arbeiten, mich für spanische Leihwörter ebenso wenig zu entschuldigen wie für englische. Es ist ein un_heimlicher, unwegsamer Weg, doch habe ich Weggenoss*innen, die mir durch Bücher die Hand reichen. Ganz ohne den Zwang, gleich zu klingen.

DIE WUT, DIE MICH DAS AFRODEUTSCHE HEIMATGEFÜHL KOSTETE

Vor Wut brodelnd komme ich von oben aus meiner alten Wohnung unten am Umzugs-LKW an, will mir in diesem temporär Schwarzen Space Luft machen, nachdem mir nach meinem Umzug klassistische und rassistische Entmenschlichung an dem Ort passiert sind, der der erste war, den ich je Zuhause genannt habe. Rede, so, wie ich nun mal rede. Augenrollend, Haare zurückwerfend und mit spanischen Schimpfwörtern, die alle nicht besonders nett, aber zugegebenermaßen unterhaltsam sind. Schwarze Wut wird auch kapitalisiert, weil wir es schaffen, in unserer Wut weiterhin kreativ zu bleiben, mit Worten, Ausdrücken und den Details unserer Gefühle. Latinx werden mit spezifischen Stereotypen der Heißblütigkeit degradiert, dabei ist es die Kombination Schwarzer Wut mit spanischer Geschwindigkeit, die es uns ermöglicht, besonders genau wunde Punkte zu treffen, wenn die Unterdrückung es von uns verlangt. Einfacher gesagt: Afrolateinamerikanische Wut ist wie Feuer, gefährlich, wunderschön und nichts für Unbedarfte.

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