Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Unterschiedlichkeit im Schwarzsein zu zeigen bedeutet die koloniale Lüge zu entlarven. Unterschiedlichkeiten zu verschweigen hat zur Folge, dass ausschließlich diejenigen innerhalb der Bewegung die Machtpositionen besetzen, die die leichter verdauliche Schwarze deutsche Vision verkörpern.

WIE ES IST, 500 JAHRE SCHMERZ ZU VERKÖRPERN

Es geht mir nicht um leere Repräsentation, ich will, dass wir aufhören, nur in Vereinheitlichung Stärke zu finden, und diese koloniale Kontinuität durchbrechen, übereinander lernen. Lernen, den kolonialen Schmerz wahrzunehmen, dessen Konsequenz afrolateinamerikanisches, afroindigenes Leben ist. Ich verstehe, warum mein Schwarzsein in Zweifel gezogen wird, warum meine Sprache negiert und der Name der Indigenen Vorfahren, der Taíno, verschwiegen wird.

Denn in meinem Gesicht liest du 500 Jahre koloniale Entwicklung, von den ersten Schiffen, dem Mord an Anakaona, über die Versklavung Schwarzer Menschen, den Genozid an den Taínos. Was du dir durch dein Ignorieren des Schmerzes ersparst, sind die Jahrhunderte des Kampfes zwischen Schwarzen Menschen in meiner Heimat, die gnadenlose Ausbeutung und Einflussnahme der USA und Europas bis in die Gegenwart hinein. Doch du verpasst auch so einiges: Resilienz, einen unerschütterlichen Willen zu leben, Musik, Tanz und, ganz unparteiisch, die besten Küchen der Welt. Du übernimmst den Blick des Westens, betrachtest diese Länder entweder als bedauernswert oder exotisiertes Paradies.

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