Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Hör nicht bei Schwarzer deutscher und US-Geschichte auf, sondern nimm die widerständigen Geschwister in anderen Ländern wahr, um von ihren Kämpfen zu lernen, dich zu vernetzen, zu verstehen. Es ist essenziell für Schwarze Befreiungskämpfe.

Wir können lernen, wenn wir Vereinheitlichung nicht mehr als heiligen Gral forcieren. Ich glaube fest daran: Schwarze Freiheitsbewegungen, afroindigene Bewegungen und andere rassifizierte Bewegungen stehen an einem Wendepunkt. »Unapologetic«16 nannte es die queere Schwarze Freiheitskämpferin Charlene Carruthers. Ich möchte mich unapologetic als latinx negrx verorten, Fragen beantworten, wenn mir danach ist, und sonst nicht. Von meiner Herkunft erzählen, ohne dadurch den Vorwurf erdulden zu müssen, das afrodeutsche Ziel, endlich als deutsch anerkannt zu werden, zu gefährden. Doch was kann uns dann verbinden, um gemeinsam zu kämpfen?

MEINE LÖSUNG LIEGT IN LA FACULTAD

Gloria Anzaldúa nannte das verbindende Gefühl Unheil zu erahnen, la facultad, ein Gespür, das jene entwickeln, die unterdrückt werden. Unterschiedlich, je nachdem, ob es um Race, Klasse, Sexualität oder Geschlecht geht. Aber in der Konsequenz dasselbe Gefühl, die Vorahnung, das Erahnen, das Sehen des Schmerzes der anderen, die diesen Sinn teilen. Eine hypersensible Wahrnehmung der Umgebung, aber auch ein Wahrnehmen jener, die dies auch spüren.17 Unsere Migrationsbiografien sind unterschiedlich, unsere Identitäten vielschichtig, unser Umgang miteinander trotz allem verzweifelt nachsichtig. Diese Nachsicht, dieses Raumgeben – ich glaube, es liegt daran, dass wir unsere facultad würdigen.

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