Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Im Jahr des Umzugs schrieb ich Quasi, mein erster vorsichtiger Schritt heraus aus dem afrodeutschen Einheitsbrei hinein in das Bestreben, nicht weiter vereinheitlicht zu werden. In Quasi spreche ich über Afrodominikaner*innen, über Haiti, über eine koloniale Trennlinie, die so viele Schwarze Leben kostete.15

Ich verstehe, dass es für gebürtige deutsche Schwarze Menschen anstrengend ist, ständig mit Migration oder gar Flucht assoziiert zu werden. Doch es ist anstrengender, Migration tatsächlich zu erleben, warum sollten wir migrierten Schwarzen, die die Komplexität von Identität in sich erleben und tragen, es gemütlicher machen für jene? Warum haben wir Angst davor, unser Schwarzsein nicht als einheitlich, sondern unterschiedlich zu verstehen? Der Bruder, der sich an meinem Schwarzsein, das für Migration, latinidad, ja, eine niedrigere Klasse stand, störte und davon bedroht fühlte, verlangte von mir, zu schweigen, eine einheitliche Masse mit ihm und all den anderen zu bilden. Doch erfüllen wir damit genau das, was der Kolonialismus wollte: verschiedenste Menschen anhand des Konstrukts Race zu Einem zu machen.

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