Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Was mich viel eher beschäftigt: Was macht es mit mir, mich so zu verpacken, zu ent_nennen? Ich werde gesehen, durch Milchglas auf Milchglas, am Telefon die Spanier*in wegen des Nachnamens, äußerlich die Afro-US-Amerikaner*in, da Schwarzsein und Deutschsein nicht passen. Im Schwarzen deutschen Raum privilegiert und ent_nannt zugleich. Hell genug, um herzuhalten für gute Repräsentation, bis ich den Mund aufmache und dann zu laut, zu schnell, zu bildlich rede.

DIE ANTWORT VERWEIGERN ODER DAS VERWEIGERN VERWEIGERN?

Ich finde es cool, wenn Schwarze Kids sich im Angesicht rassistischer Herkunftsfragen als deutsch bezeichnen. Aber es ist auch kein Scheitern, sich nicht so zu verorten, das macht weder dich noch mich weniger radikal. Es geht mir eher darum: In welcher Situation ist es wichtiger, dem Gegenüber etwas beizubringen, und wann ist es wichtiger, ganz unabhängig davon du zu sein? Manchmal antworte ich »deutsch«, manchmal »deutsch-dominikanisch«, dann »afrodeutsch«, »Schwarze Deutsche«, und wenn ich einfach bei mir bin: »Schwarze deutsche Karibianer*in mit Doppelpass und ostfriesischer Zieh-Oma, und du, was ist deine Geschichte?«

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