Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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Den wahren Grund allerdings kannten außer ihm nur ein paar vertraute Freunde: Der Fürst hatte einmal geliebt, mit dem ganzen Einsatz eines heißen, leidenschaftlichen Herzens. Nach einem Frühling und Sommer voller Glück und Zärtlichkeit hatte sie ihn verlassen. Was blieb, war eine schmerzende, wehmütige Erinnerung an ein zauberhaftes, lebenssprühendes Geschöpf, an warme rehbraune Augen unter silberblonden Locken, einen roten, lachenden Mund und einen kurzen, nichtssagenden Abschiedsbrief.
Baronin Gebert wußte von dieser großen Liebe. Auch sie hatte das warmherzige junge Menschenkind sehr in ihr Herz geschlossen. Sie ahnte eine Tragik, glaubte auch die Ursache zu kennen – jetzt, nach Jahren. Sie schwieg, weil es zu spät war. Die Uhr ließ sich nicht zurückstellen.
*
Lautlose Stille herrschte in dem großen Musiksaal des Schlosses, der bis auf den letzten Platz von einem anspruchsvollen Publikum gefüllt war.
Marisa del Vana sang!
Sie hatte ganz bewußt ein schlichtes, aber sehr ansprechendes Programm gewählt. Schubert und Schumann wechselten in bunter Folge mit Kinderliedern, die sie neu in ihr Repertoire aufgenommen hatte und mit einer bis dahin nie gesehenen, reizenden Schelmerei vortrug.