Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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»Vielleicht ein etwas ausgefallener Wunsch von einem ausgewachsenen Mann, aber ich glaube, daß ich für viele unserer verehrten Gäste spreche. Bitte, gnädiges Fräulein, noch ein Wiegenlied!«
Der Graf sah in die leuchtenden Augen, in das ebenmäßige, schmale Antlitz und konnte seinen Blick nicht abwenden. Die natürliche Schönheit dieses Geschöpfes faszinierte ihn. Auch Marisa schaute wie gebannt in das männlich schöne, kühne Gesicht mit den großen, tiefdunklen Augen. Wo hatte sie ihn nur schon gesehen? Er war ihr bekannt. Ja, mehr noch, er war ihr vertraut!
Marisa del Vana senkte die langen Wimpern. Dann legte sich ein zartes Lächeln auf ihre weichen Züge. Voll schlug sie die großen Augen zu dem Fürsten auf:
»Haben Sie ein bestimmtes Wiegenlied, das Sie hören möchten, Durchlaucht?«
Fürst Lahrenfels war überrascht von der Sicherheit, der selbstverständlichen, damenhaften Anmut ihrer Sprache und Bewegungen.
»Ja, ich habe ein Wiegenlied sehr gern, das mir hin und wieder meine Mutter sang. Es ist, glaube ich, nicht sehr bekannt. Ich habe es nie wieder gehört. Ich sage Ihnen die ersten Zeilen: