Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн

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Schlaf ein, mein liebes Kind!

Draußen weht der Abendwind,

und es leuchten schon die Sterne…

weit in dunkler Himmelsferne.

Su – su – su…

Überrascht hob Fürst Hasso den Kopf, als Marisa ihm weiterhalf und fortfuhr:

Alle Welt legt sich zur Ruh.

Schließ auch deine Äuglein zu!

Dann wirst du durchs Traumland

geh’n

und ein schönes Märchen seh’n.

Su – su – su.

Und die ganze lange Nacht

halten Englein bei dir Wacht,

um dein Bettchen leis sie schweben,

schützen zart dein liebes Leben.

Su – su – su.

Es war wie ein holder Bann, der die beiden Menschen umfangen hielt. Marisa faßte sich zuerst. Sie lächelte den Fürsten an.

»Es war auch mein Lieblingslied. Meine gute, alte Kinderfrau mußte es mir jeden Abend singen. Jetzt singe ich es für meinen kleinen Sohn.«

Marisa wandte sich an die Gäste:

»Meine Damen und Herren, auf besonderen Wunsch singe ich ein etwas weniger bekanntes Wiegenlied, Professor Wegner begleitet mich.«

Dankbares Klatschen belohnte den Entschluß.

Nach einem leisen Vorspiel setzte Marisa ein. Den Blick in die Ferne gerichtet, suchte ihr Herz das geliebte Kind. Sie saß in Gedanken an seinem Bettchen, hielt die kleine heiße Hand in ihrer, strich über das Haar, das sich eigenwillig um die schöne klare Kinderstirn ringelte, sah die großen dunklen Augen kleiner und kleiner werden, dann ein tiefer Atemzug – ihr wilder, kleiner Bub schlief, den Teddy fest im Arm. Wieder empfand sie die tiefe Beglückung, und immer zarter, inniger war ihre Stimme geworden.


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