Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Um Katharina über die Königswahl hinaus gewogen zu halten, erinnerte Friedrich II. die Herrscherin nicht etwa daran, dass er ihr an entscheidenden biografischen Stationen den Weg zum Thron geebnet hatte, sondern er verlegte sich in Anbetracht der Mächtekonstellation auf Schmeichelei, die Katharina durchaus erwiderte. Friedrich schickte ihr 1763 den Schwarzen Adler-Orden, den die Kaiserin mit Wohlgefallen annahm. Für die Unterstützung Poniatowskis bei seiner Kandidatur für den polnischen Thron bedankte sich Katharina unter anderem mit einer Sendung von Wassermelonen. Friedrich reagierte überschwänglich, auch wenn man hier eine gewisse Ironie zu spüren vermeint:

»Wassermelonen und ein polnischer Reichstag sind sehr weit voneinander entfernt, aber Sie verstehen es, so verschiedenartige Dinge in ihrer Wirksamkeit zu vereinen: dieselbe Hand die nach der einen Seite hin Melonen verteilt, nach der anderen Königskronen spendet, sorgt für die Aufrechterhaltung des Friedens in Europa.«49

Dabei folgte Katharina in Bezug auf die Adelsrepublik Polen-Litauen ganz jener Politik, die Peter der Große geübt hatte. »Ich frage, ob Russland einen despotischen Nachbarn besser brauchen kann, als jene glückliche Anarchie, in der sich Polen befindet, die uns in die Lage versetzt, nach Belieben zu verfahren.«50 Poniatowski sollte der Garant dieser Anarchie und der russischen Dominanz sein. Bei aller Gewogenheit des neuen polnischen Königs – hierin sollte sich Katharina täuschen. König Stanisław August sollte schon bald nach Möglichkeiten suchen, sich aus der Umklammerung der drei ›Schwarzen Adler‹ – Österreich, Preußen, Russland – und der Dominanz des russischen Nachbarn zu befreien.

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