Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Mit Nikita Panin war sich die Kaiserin darüber einig, dass rund um die Ostsee ein System von Bindungen entstehen sollte, das das dominum maris baltici Russland bringen und zugleich ein Gegengewicht gegen das Haus Habsburg und Frankreich darstellen sollte. Dieses ›Nordische System‹, zeitgenössisch auch »Nordischer Akkord« oder »Ruhe des Nordens« genannt, sah vor, mit Dänemark, Preußen und England Bündnisse einzugehen und Polen und Schweden in politischer Instabilität zu halten.38 Ein solcher Frieden der Ostseeanrainer konnte freie Hand im Süden des Reiches bringen. Diese Sicherheitsarchitektur sollte jedoch nur zum Teil funktionieren. Immerhin gelang es im schwedischen Reichstag, der seit den 1740er Jahren eine sehr starke Position gegenüber dem König in Stockholm hatte, die Fraktionen der Hüte und der Mützen gegeneinander auszuspielen und dadurch Schweden auf mehr als ein Jahrzehnt zu neutralisieren.39 Auch konnte im Frühjahr 1765 eine Defensivallianz mit Dänemark geschlossen werden, und die Regierung in Kopenhagen war froh, einen Krieg gegen Russland um Holstein vermieden zu haben;40 die russischen Truppen, die Peter III. unter dem Kommando des Grafen Rumjancev im Herzogtum Mecklenburg hatte formieren lassen, erhielten von Katharina am 20. Juli 1762 den Befehl zum Rückzug.41 Mehr noch, es gelang ein Ausgleich mit Kopenhagen mit weitreichenden Folgen.

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