Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Vier Tage nach Abschluss des Vertrages übertrug Großfürst Paul I. auf Drängen seiner Mutter seinem Großonkel Friedrich August aus der jüngeren Linie des Hauses Holstein-Gottorf, dem Fürstbischof von Lübeck, auch die zum Heiligen Römischen Reich gehörenden Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, die von Kaiser Joseph II. zum Herzogtum Oldenburg erhoben wurden. Das Haus Oldenburg sollte auch im 19. Jahrhundert unter besonderer Protektion des Zarenhauses stehen.44 Caspar von Saldern fiel noch im Jahr 1773 in Ungnade, als er versuchte, Großfürst Paul davon zu überzeugen, aus Anlass seiner Volljährigkeit den Anspruch durchzusetzen, gemeinsam mit seiner Mutter über Russland zu herrschen. Katharina war außer sich. Caspar von Saldern verließ Russland unverzüglich und kehrte nie zurück.

Eines der außenpolitischen Ziele, auch mit dem Wunsch, sich langsam aus dem Fahrwasser Preußens zu lösen und den »Nordischen Akkord« zur vervollständigen, gelang nicht. Ein militärisches Bündnis mit England, das durch seine Flotte in der Ostsee wie im Mittelmeer gleichermaßen präsent sein konnte, konnten Katharina und Panin nicht verhandeln. Immerhin kam am 20. Juni (1. Juli) 1766 ein Handelsvertrag mit 20-jähriger Laufzeit zustande, der es in einer längeren Perspektive ermöglichen sollte, eine russische Handelsflotte aufzubauen und die Dominanz des britischen Handels in der Ostsee wenn auch nicht zu brechen, so doch einzudämmen.45

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