Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Katharina II. mochte über die Preußenbegeisterung ihres Mannes gespottet haben, die außenpolitische Orientierung auf Preußen blieb. Nach dem abrupten Bündniswechsel durch Peter III. und dem Ausstieg aus dem Siebenjährigen Krieg folgte 1764 ein Allianzvertrag zwischen Russland und Preußen, dessen gemeinsame Stoßrichtung in der vielbeschriebenen »negativen Polenpolitik« lag.46 Katharina hatte zuvor freie Hand bekommen, jenen Kandidaten als Wahlkönig in Polen durchzusetzen, der ihr vorschwebte. Sie setzte hierfür militärischen Druck ebenso ein wie Bestechung. Ihr Kandidat nach dem Tode des Wettiners August II. war Stanisław August Poniatowski, der ihr ein Garant dafür zu sein schien, dass sie die Adelsrepublik wie schon Peter I. von außen würde steuern können.47 Poniatowski wurde ohne jeden Gegenkandidaten gewählt – ein Novum bei Königswahlen in Polen. Die russischen Truppen des Gesandten Nikolaj N. Repnin und Geld sorgten für das gewünschte Ergebnis. Katharina setzte nicht auf Poniatowski, weil er ein ehemaliger Favorit und ihr nach wie vor persönlich verbunden war, sondern, wie sie ein Vierteljahrhundert nach der Wahl bemerkte, »weil er von allen Bewerbern die wenigsten Rechte hatte und sich folglich Russland mehr verpflichtet fühlen musste als jeder andere«.48

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