Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Um nun neben Fachleuten auch Bauern zur Migration zu bewegen, machte sie konkrete Zusagen: Alle Ausländer – diesmal wurden die Juden nicht mehr ausgeschlossen – könnten sich entweder direkt bei der »Vormundschaftskanzlei für Ausländer« (Kancelarija opekunstva inostrannych) und den Grenzbehörden melden oder sich wegen der Reisekosten zunächst an die russischen Auslandsvertreter wenden. Wenn sie sich als Kaufleute oder Handwerker in einer Stadt niederließen, würden sie für zehn, in den beiden Haupt- und den baltischen Städten für fünf Jahre von allen Abgaben, Diensten und der Einquartierung befreit. Der Fiskus werde bei der Gründung von Fabriken und Werkstätten, vor allem solcher, die es in Russland noch nicht gebe, mit Krediten helfen. Neue Produkte dürften zehn Jahre lang ohne jeglichen inneren oder Hafen- und Grenzzoll verkauft und ausgeführt werden. Wer als Fabrikant ohne staatliche Kredite auskomme, solle die erforderlichen Leibeigenen und Bauern kaufen dürfen. Wer sich auf bisher unbebautem Land in neuen Kolonien ansiedeln wolle, solle Land und Vorschüsse zum Bau von Häusern und Kauf von Vieh und Geräten erhalten, von Diensten und Abgaben zunächst zehn Jahre befreit sein und den Wohnort frei wählen können, wobei Gebiete zur Ansiedlung um die Stadt Saratov an der Wolga angeboten wurden. Sie wurden vom Militärdienst befreit und erhielten das Recht der freien Religionsausübung und Gemeindegründung, wobei keine Klöster gegründet werden durften. Hier hallte die Säkularisierung des Kirchenlandes mit dem vielen Klosterbesitz nach.

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