Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Eines machte der Wettbewerb Katharina jedoch deutlich: Aus den Einsendungen ging hervor, dass das Rütteln an der Leibeigenschaft die Sozialverfassung des Reiches insbesondere in seinem russischen Kernland zu erschüttern vermochte. Dies konnte und wollte sie sich, gerade an die Macht gekommen, kaum leisten. Manche Maßnahmen Katharinas im Jahr 1766 zeigten dies deutlich. So bestätigte sie im Januar des Jahres das Recht der adligen Grundbesitzer, aufsässige Bauern nach Sibirien zu verbannen; in ihrer Vermessungsinstruktion vom 25. Mai hob Katharina das Eigentumsrecht der nordrussischen Staatsbauern an Grund und Boden auf und erklärte das Land zu Staatseigentum: Rechtliche Angleichung diente als Argument, aus Sicht dieser bäuerlichen Gruppe bedeutete dies jedoch eine Schlechterstellung. Auf der anderen Seite untersagte Katharina im gleichen Jahr den Kauf von Bauern, die dann von ihren neuen adligen Herren gleich als Rekruten in die Armee geschickt wurden, um die eigenen, leistungsfähigeren Bauern zu schonen.23 Katharina behielt das Problem des bäuerlichen Grundbesitzes und der Leibeigenschaft auf der Agenda, die sie auch der Gesetzbuchkommission mit auf den Weg geben sollte.

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