Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Katharinas politische Haltung gegenüber ›Kleinrussland‹ war unzweifelhaft: Sie wollte die russische Provinzialadministration und das Sozialsystem übertragen. Dies bedeutete auch die Ausweitung der Gutswirtschaft und der Leibeigenschaft als Plan. Ihre Schriften in diesem Zusammenhang geben auch Auskunft über ihr fortgesetztes Nachdenken über die Leibeigenschaft, die sie in diesem Zusammenhang ganz aus der Perspektive des ökonomischen Nutzens für das Imperium betrachtete. ›Kleinrussland‹ trug wenig zum Steueraufkommen des Imperiums bei und dies, obwohl die Böden sich bestens für landwirtschaftliche Nutzung, vor allem Getreide eigneten. Die ukrainischen Bauern waren frei oder konnten zumindest ihren Dienstherren beliebig wechseln. Auch die landbesitzende adelsähnliche Kosakenoberschicht hatte ein Interesse daran, diese Mobilität zu unterbinden, um so für kontinuierliche Landbewirtschaftung zu sorgen. In ihren schriftlichen Ausführungen legte die Monarchin Wert auf den Umstand, dass in dem einzuführenden System nicht der Bauer dem Grundherrn gehöre, sondern lediglich an das Land gebunden sei, was sie nicht als leibeigen im engeren Sinne bezeichnet wissen wollte – Katharina wollte dem Vorwurf mancher Aufklärer entgehen, sie unterstütze die ›Sklaverei‹.12

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