Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Katharina waren die Eigenrechte des Hetmanats ein Dorn im Auge. So wie sie für das Baltikum bei aller Wertschätzung eine Uniformierung anstrebte, so wollte sie bei aller Wertschätzung der ukrainischen Kultur, die schon am Hofe Elisabeths populär war, eine rechtliche Angleichung. Dies war nicht einfach, denn sie war dem Hetman Kyrill Razumovskij, den sein älterer Bruder Aleksej, Favorit Elisabeths, installieren konnte, durch seine Unterstützung im Putsch verpflichtet. Kyrill war der französischen Hofkultur und den ukrainischen Traditionen gleichermaßen zugetan, inszenierte sich in seiner kleinrussischen Residenz Gluchov herrscherähnlich und spiegelte gleichsam den Petersburger Hof. Zugleich arbeitete er geschickt mit der Starščina, der Oberschicht der Kosaken, die sich wegen Katharinas Wunsch nach Zentralisierung in Gärung befand. Razumovskij und die Kosakenoberen formulierten in Gluchov im Oktober 1763 eine Petition, in der sie eine weitgehende Autonomie ›Kleinrusslands‹ und die Erblichkeit des Hetmanats für die Familie Razumovskij forderten.11 Katharina hätte sich mit einem energischen Vorgehen nicht so schwergetan, hätte nicht Kyrill Razumovskij zu ihren Freunden in der Großfürstinnenzeit und zu den Mitorganisatoren des Umsturzes gehört. Kyrill Razumovskij war, zum Ärger des eifersüchtigen Grigorij Orlov, Katharina sehr zugetan und sie schätzte ihn außerordentlich als Mann von Intellekt – ihr Favorit war er freilich nie.

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