Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Ähnlich wie in Preußen sollte sich eine Sonderbehörde um die Ansiedlung und Belange der Kolonisten kümmern. An die Spitze dieser bereits erwähnten, im Juli 1763 errichteten ›Vormundschaftskanzlei für Ausländer‹ stellte Katharina ihren damaligen Vertrauten Graf Grigorij Orlov. Die Verwaltung der Wolgakolonien wurde 1766 einer Unterbehörde, dem ›Vormundschaftskontor‹ (Opekunstvennaja Kontora) in Saratov übertragen. 1782 sollte diese Behörde im Zuge der Gouvernementsreform aufgelöst werden.32 Zu diesem Zeitpunkt existierten jedoch bereits trotz mancher nicht eingehaltener Zusage und Startschwierigkeiten – etwa Verwüstungen während des Pugačev-Aufstandes – bereits florierende Kolonien und damit Siedlungen, die die Deutschen in Moskau, St. Petersburg und andernorts ergänzten.33

Freilich, die Kolonisten kamen nicht in ein leeres Land, wie auch in anderen frontier-Kontexten immer wieder behauptet wurde. Das Zusammenleben zwischen den verschiedenen Untertanengruppen erwies sich als ›imperiale Situation‹, die einerseits die Vielfalt des Reiches ausmachte, andererseits bei Katharina aber immer wieder den Wunsch nach Regulierung und guter Ordnung nährte.

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