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II Förderliche und hinderliche Einflüsse der Peers auf den Erwerb fachlicher und fachübergreifender Kompetenzen

3 Peers als Bildungsinstanz im Jugendalter

Marion Reindl

Zusammenfassung

• Im Jugendalter haben Peers einen zunehmenden Einfluss auf akademische Bildungsprozesse von Schülerinnen und Schülern. Dieser Einfluss vollzieht sich auf unterschiedlichen Ebenen von Peerkontakten (Dyaden, Cliquen oder Klassenverband).

• Sowohl die akademische Motivation als auch die daraus resultierenden Leistungen erfahren im Verlauf des Jugendalters eine starke und zumeist nicht nur positive Veränderung.

• Zu den psychologischen Mechanismen, die Peereinflüsse auf akademische Motivation und Leistungen erklären können, zählen Modelllernen, Informationsaustausch, Peernormen und soziale Einbindung.

• Lehrkräfte können diese Mechanismen für sich nutzen, um die individuelle Entwicklung ihrer Lernenden positiv zu beeinflussen und negative Peereinflüsse abzuschwächen.

Einleitung

Mit dem Übertritt von der Grundschule in eine weiterführende Schule verbringen Schülerinnen und Schüler zunehmend mehr ihrer Zeit in der Schule. Neben den Lehrkräften stellen dort Peers wichtige Bezugspersonen dar, die auf vielfältige Weise die akademische Motivation und den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern beeinflussen können. So werden z. B. gerade im Jugendalter Peers zu wichtigen Vorbildern, an denen sich Schülerinnen und Schüler orientieren, um ihre eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Gleichzeitig bieten Peers auch eine wichtige Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler, wenn sie in schulischen als auch emotionalen Belangen Unterstützung benötigen. Nicht zuletzt können Peers ein Gefühl der sozialen Einbindung vermitteln, damit sich Schülerinnen und Schüler in ihrer Umgebung geborgen fühlen und sich folglich in einer positiven Grundstimmung den Lerninhalten widmen können. Da sich gerade im Jugendalter schulische sowie außerschulische Interessen von Schülerinnen und Schülern verändern – und zwar keineswegs nur in eine positive Richtung – ist es umso wichtiger, die Rolle der Peers als zentrale Sozialisationsinstanz im Jugendalter näher zu betrachten.

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