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3.1 Motivation und Schulerfolg

Motivation wird definiert als eine »aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand« (Rheinberg, 2008, S. 15). Diese aktivierende Ausrichtung wird in zahlreichen theoretischen Konzepten nochmals genauer spezifiziert, wie beispielsweise der Erwartung x Wert-Theorie (Wigfield & Eccles, 2000), der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 1985) oder der Interessenstheorie (Krapp, 1999).

Bezogen auf den akademischen Bereich ist allen Konzepten die Frage gemein, warum sich Schülerinnen und Schüler mit Lerninhalten beschäftigen, z. B. aufgrund von Spaß an der Aktivität oder dem Ziel, gute Noten schreiben zu wollen.

Die Qualität akademischer Motivation hat einen bedeutenden Einfluss auf schulische Leistungen (z. B. Schulnoten, Kompetenzen) und somit auf den Schulerfolg (zusammenfassend Linnenbrink & Pintrich, 2002). Schülerinnen und Schüler, die Spaß an einer Lernaufgabe haben, also intrinsisch motiviert sind, beschäftigen sich intensiver mit den Lerninhalten und erzielen entsprechend bessere Noten als Schülerinnen und Schüler, die vergleichsweise wenig intrinsisch motiviert sind (Gottfried, Fleming & Gottfried, 1994). Bedenklich ist in diesem Zusammenhang, dass Schülerinnen und Schüler über den Verlauf der Schulzeit immer weniger motiviert sind, sich mit schulischen Inhalten auseinanderzusetzen, und sich somit auch ihre Schulnoten verschlechtern (Frenzel et al., 2010; Gottfried et al., 2007). Dieser Rückgang bedeutet aber nicht, dass sich Schülerinnen und Schüler generell von der Schule weniger angesprochen fühlen, sondern ist oft auch damit zu erklären, dass eine stärkere Profilbildung stattfindet. So kann es z. B. sein, dass sich manche Schülerinnen und Schüler im Verlauf ihrer Schulzeit immer weniger gern mit mathematischen Inhalten befassen, während gleichzeitig die Motivation für die Beschäftigung mit sprachlichen Inhalten zunimmt. Für die Erklärung sowohl von Unterschieden in einer allgemeinen Abnahme akademischer Motivation als auch für die Profilbildung von Schülerinnen und Schülern werden im Folgenden die Peers als wichtige Sozialisationsinstanz im Jugendalter betrachtet.

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