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3.2 Peers als Bildungsinstanz

Des Weiteren können Peerkontakte durch zwei Formen der Unterstützung gekennzeichnet sein: erstens affektiv und zweitens kognitiv-instrumentell (Zander et al., 2017). Affektive Unterstützung bezieht sich darauf, dass Schülerinnen und Schüler in schulischen, aber auch außerschulischen Belangen durch ihre Peers emotional unterstützt werden, z. B. bei Ärger über eine schlechte Note oder Streit mit den Eltern Zuspruch bekommen. Eine kognitiv-instrumentelle Unterstützung bezieht sich hingegen primär auf eine Unterstützung bei der Erarbeitung von Lerninhalten. Diese kann sich von einem reinen Austausch an Lernmaterialien bis hin zum Erarbeiten von gemeinsamen schulischen Projekten erstrecken. Auf Dyadenebene ist eine zentrale Beziehungsform, die sowohl affektive als auch kognitiv-instrumentelle Unterstützung leisten kann, die Freundschaft. Eine Freundschaft wird als freiwillige Beziehung zwischen zwei Personen definiert, die auf Wechselseitigkeit beruht (Hartup, 1989). Freundschaften können wiederum eingebettet sein in Gruppenbeziehungen innerhalb der Klasse, wie Cliquen. Cliquen bestehen aus Beziehungen zwischen typischerweise ca. drei bis zehn Personen (nicht notwendigerweise Freundschaften), innerhalb derer die Jugendlichen in regelmäßigen Abständen interagieren (Brown, 1990; Ennett & Bauman, 1994; Kindermann, 2007; Ryan, 2001). Peerkontakte, die sich primär auf eine kognitiv-instrumentelle Unterstützung beziehen, sind auf Dyadenebene Lerntandems und auf Gruppenebene Lerngruppen. Oftmals sind hierbei die Peerkontakte von außen durch die Lehrkraft vorstrukturiert und werden – im Gegensatz zu einer Freundschaft oder Clique – nicht zwingend freiwillig gewählt.

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