Читать книгу Entwicklungspädiatrie in der Interdisziplinären Frühförderung. Medizinische und therapeutische Grundlagen онлайн
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Sogenannte akute lebensbedrohliche Ereignisse (Acute Life Threatening Event, ALTE), die als eine »Vorstufe« des plötzlichen Kindstodes (SIDS: sudden infant death syndrome) verstanden werden, können durch eine länger dauernde Kreislaufdeprivation und Funktionsstörung des Gehirns ebenfalls zu bleibenden Schädigungen des zentralen Nervensystems führen (Forsyth & Newton, 2012).
2.3 Risikofaktoren und Schutzfaktoren in der Kindesentwicklung
In der Risikoforschung wird das Ziel verfolgt, Gruppen von Kindern – Risikokinder – zu identifizieren, deren Entwicklung gefährdet ist. Dabei geht es darum, Lebensbedingungen zu ermitteln, die eine Gefährdung der kindlichen Entwicklung darstellen. Risikofaktoren beschreiben eine Bedingung, welche die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Entwicklungsstörung erhöht. Häufig wirken Risikofaktoren kumulativ, das heißt, im Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren steigt das Risiko für eine Entwicklungsstörung deutlich an. Jedoch gibt es auch Kinder, die ohne oder mit wenigen Risikofaktoren eine Störung entwickeln. Umgekehrt gibt es Kinder, die trotz vieler Risikofaktoren keine Beeinträchtigung von Gesundheit und Entwicklung erfahren. Diese Beobachtungen führten zu einer stärkeren Betrachtung nicht nur von Risikofaktoren, sondern auch zur Herausarbeitung von Schutzfaktoren (Übersicht in Lieberz et al., 2011).