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»Gina O’Donnell«, sagte Archie.

Dorothy streckte eine Hand aus, und ihre Finger schwebten über den Abschürfungen auf Ginas Hals. Selbstmord mit neununddreißig, hatte sich mit einem Gürtel an der Deckenlampe in ihrem Schlafzimmer erhängt. Dorothy konnte auf ihrer Haut immer noch den Abdruck der Schnalle erkennen.

Archie folgte ihrem Blick. »Dürfte kein Problem sein, das abzudecken.«

Dorothy nickte. Archie war nicht so geschickt wie Jim bei den Leichen, aber er war gut genug, und er war gewissenhaft. »Die Schwester kümmert sich um alles, oder?«

»Ja.«

»Hat sie schon Kleidung gebracht?«

Archie sah nach der Pumpe, der verschwindenden pfirsichfarbenen Flüssigkeit. »Gestern. Nach der …«

Er meinte, nachdem sie Jim verbrannt hatten.

Dorothy sah zu, wie er die Nadel in der Arterie kontrollierte, den Schlauch, der zur Pumpe lief. Ein anderer Arbeitgeber hätte ihn vielleicht gehen lassen, als die Natur seiner Krankheit entdeckt wurde, doch Dorothy hielt zu ihm, und es hatte sich ausgezahlt. Nach dem Tod seiner Mutter hatte sich bei ihm das Cotard-Syndrom ausgebildet, ein psychisches Krankheitsbild, bei dem der Patient phasenweise überzeugt ist, eigentlich tot zu sein. So etwas kann zusammen mit posttraumatischen Belastungsstörungen auftreten, und Archies Verlust war ganz eindeutig ein Auslöser. Er fing an, sich auf Friedhöfen und bei Krematorien herumzutreiben, besuchte die Beerdigungen wildfremder Menschen, weil er sich dort unter seinesgleichen fühlte. Einer der merkwürdigen Aspekte dieser Krankheit ist, dass die Patienten nicht über Selbstmord nachdenken, weil sie ja glauben, längst tot zu sein. In schweren Fällen können Patienten sich zu Tode hungern.

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