Читать книгу Warum die Schweiz reich geworden ist. Mythen und Fakten eines Wirtschaftswunders онлайн

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1830 hatte sich die Schweiz zu einem modernen Industrieland verwandelt. Ein früher Vorreiter der Industrialisierung. Und das englische Parlament, etwas beunruhigt, schickte 1835 einen Experten ins Land, der herausfinden sollte, warum die Schweizer Unternehmer den Engländern jetzt auf sämtlichen Weltmärkten so wirkungsvoll Konkurrenz machten.

Ich breche meine Erzählung deshalb um 1830 ab. Eine erste Etappe war erreicht, die entscheidende wohl. Was nachher folgte, baute darauf auf, innert weniger Jahrzehnte entstanden die meisten jener Firmen, die wir heute noch kennen. Sulzer, BBC, Nestlé, die Basler Chemie, schliesslich Banken und Versicherungen. 1848 wurde der moderne Bundesstaat ins Leben gerufen. Zu jenem Zeitpunkt zählte die Schweizer Textil- und Maschinenindustrie bereits seit Jahren zu den modernsten der Welt.

Um dieses Buch zu schreiben, begab ich mich nicht ins Archiv und betrieb keine eigene Forschungsarbeit. Ich stütze mich weitgehend auf Sekun­därliteratur. Diese allerdings ist unerschöpflich. Was Reformation, indus­trielle Revolution, Sklaverei und napoleonische Zeit anbelangt sowie­so, aber auch was mein engeres Erkenntnisinteresse betrifft: Zur schwei­­ze­ri­schen Wirtschaftsgeschichte liegen zahllose, ausgezeichnete Werke vor – wenn auch vielleicht die meisten ihren Fokus auf eine Zeit richten, die nach meinem Untersuchungszeitraum liegt. Ich nenne bloss die wichtigsten: Eine nach wie vor souveräne Übersicht bietet Jean-François Bergier in seiner «Wirtschaftsgeschichte der Schweiz»6, die er schon in den 1980er Jahren publiziert hat. Unverzichtbar, um den frühen Durchbruch der schweizerischen Textilindustrie zu erfassen, ist Walter Bodmers Abhandlung zum Thema: «Die Entwicklung der schweizerischen Textilwirtschaft im Rah­men der übrigen Industrien und Wirtschafts­zweige» aus dem Jahr 1960, ferner Peter Dudziks «Innovation und Investi­tion» (1987) sowie Ulrich Pfisters Standardwerk zur zürcherischen Proto­industrie, «Die Zürcher Fabriques», das 1992 erschienen ist.

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