Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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In den Gemeinden habe ich kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich schwul bin. Wenn ich danach gefragt wurde, habe ich geantwortet. Das ermöglichte anderen, ihre eigene Sexualität in der Kirche als wertgeschätzt zu empfinden und verhinderte in der Jugendarbeit, dass über das Thema Sexualität geschwiegen wurde und sich krude Vorstellungen entwickelten. Anstrengend wurde es erst, als einige andere junge Erwachsene und ich eine queere Initiative im Bistum gründeten. Es wäre geduldet worden, wenn nur „Laien“ dabei gewesen wären, aber dass ich als Priester auf der Homepage offen zu meiner Sexualität stand, das wurde nicht gutgeheißen.

In den sich anschließenden Wochen und Monaten sah ich mich mit Verachtung und moralischen Anklagen konfrontiert. Es ging nicht darum, dass es eine Gruppe im Bistum gab, die sich queerer Themen annahm, sondern dass ich als Priester über meine Sexualität sprach und mich als Seelsorger zur Verfügung stellte. Seitens des Bistums war eine direkte Verbindung zwischen unserer Gruppe und dem Bistum in der Öffentlichkeit nicht erwünscht. Nach über einem Jahr gelang es uns, mit einer leitenden Person ein Gespräch zu führen. Unsere Arbeit wurde wahrgenommen, von Kollegen unterstützt und andererseits wurden wir ausgebootet.


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