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Durch die Einfuhr von großen Mengen an Kalium und Thomasmehl erringt der Unternehmer im Pinzgau bald eine landwirtschaftliche Monopolstellung. Seine Bauernhöfe werden zu Mustergütern. Die dynamische Ankaufspolitik des Kunstdünger-Millionärs findet natürlich nicht die Zustimmung vieler kleinerer Landwirtschaftsbetriebe. Schon damals liest man in der heimischen Presse vom „Ausverkauf der Heimat“. Durch Schmidtmanns Ankaufspolitik kommt zwar viel Geld in den Pinzgau, doch gleichzeitig verlieren viele der verschuldeten Bauern ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit. Insgesamt umfasst der Schmidtmann’sche Grundbesitz schließlich 7 000 Hektar.

Da Schmidtmann der Jagdleidenschaft frönt, pachtet er 30 000 Hektar Jagdgründe im Pinzgau, wozu das gesamte Gebirgsmassiv des Steinernen Meeres gehört. Dazu beschäftigt er 64 Jäger, um das gesamte Gebiet jagdwirtschaftlich zu betreuen.

Die Reaktion der stets selbstbewussten Pinzgauer, die sich durch den Eindringling aus Deutschland bedroht fühlen, führt zu Forderungen an den Salzburger Landtag, aber auch an den Reichsrat in Wien. Der Erste Weltkrieg und die nachfolgende galoppierende Inflation zwingt allerdings die Familie Schmidtmann, später wieder einen großen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe abzustoßen.

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