Читать книгу Erinnerungswürdig. Prägende Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte онлайн

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Doch schon bald nach seinem Tod beginnt sich sein Ruhm zu verflüchtigen und sich die pompöse Historienmalerei ihrem Ende zuzubewegen. Während Makart in seiner Zeit als Gesamtkunstwerk gilt, wird sein schwelgerischer Malstil nun zum Gespött in der Kunstwelt. Er wird nicht mehr als grandioser Maler, sondern als Verfechter eines überholten ausschweifenden Lebensstils bewertet. Nur Adolf Hitler, für den das späte 19. Jahrhundert als eine der größten Kulturepochen der Menschheit gilt, rangiert Makart an der Spitze europäischen Künstlertums. Dann wird es wieder ruhig um den Malerfürsten der Ringstraßen-Zeit. Erst in jüngster Zeit haben sich das Wien Museum, das Belvedere und das Salzburg Museum des großen Historienmalers wieder angenommen und repräsentative Werkausstellungen gezeigt.

SCHMIDTMANN

1841–1919

Kunstdüngerfabrikant und Pinzgauer Schlossherr

Die größten Grundbesitze im Pinzgau gehören heute den staatseigenen Österreichischen Bundesforsten, den Bayerischen Saalforsten und den Automobil-Tycoons Porsche und Piëch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kann sich allerdings der deutsche Selfmademan Hermann Schmidtmann, der durch Kunstdüngerproduktion in den USA ein riesiges Vermögen aufgebaut hatte, mit 7 000 Hektar Landwirtschaftsbesitz und 30 000 Hektar Jagdgründen als bedeutendster Eigentümer land- und forstwirtschaftlicher Flächen rühmen. Dazu kommen noch die Schlösser Grubhof und Oberrain. Der Erste Weltkrieg und die nachfolgende galoppierende Inflation setzen dem Milliardär aber hart zu. Dennoch weisen seine Nachkommen auch heute noch im Raum Maria Alm-Hinterthal beträchtlichen Grundbesitz auf. Hermann Schmidtmann wird als Sohn armer Eltern in der thüringischen Stadt Schmalkaden geboren. Er ergreift den Beruf eines Kaufmanns und studiert eifrig Sprachen. Im Jahr 1858 wandert er in die Vereinigten Staaten aus, wo er durch enormen Fleiß und Tüchtigkeit den Grundstein für sein späteres Vermögen legt. Vierzehn Jahre später kehrt er nach Europa zurück und kauft dem Erfinder der Diamantkronenbohrmaschine dessen Patent ab. In England beteiligt er sich an einem neuen System der Gesteinsbohrung, was schließlich zur Gründung der „Continental Boring Company“ führt, dessen Generaldirektor Schmidtmann wird. Schließlich erwirbt er die gesamte Gesellschaft, die im Raum Aschersleben in Sachsen-Anhalt erfolgreich nach Kalisalz gebohrt hat.

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