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Makarts Lebensweise und sein Stil machen ihn zur Ikone. An seinem Werk und seiner Selbstinszenierung, seiner außerordentlichen Verflechtung mit dem Kaiserhaus und der großbürgerlichen Gesellschaft sowie seinem Talent zur Selbstinszenierung wird erstmals der Starkult sichtbar. Er versteht es wie kein Zweiter, sich ständig in Szene zu setzen, die Aufmerksamkeit gekonnt auf sich zu ziehen und auf dem Parkett Wiens in der Blüte der Habsburgermonarchie zu glänzen. Makart wird so zum Markenzeichen Wiens in den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts. Doch es gibt auch Kritiker wie Anselm Feuerbach, die ihm vorwerfen, dass er „mit brillanter Farbe die Unkenntnis des menschlichen Körpers bedecke“. Dieser apostrophiert sein Atelier sarkastisch als „asiatische Trödlerbude“. Anfang der Achtzigerjahre schwächt der Ruhm Makarts deutlich ab. Friedrich von Schmidt, der Erbauer des Wiener Rathauses, beantragt, dass die malerische Ausgestaltung des Festsaals Makart übertragen werden solle. Die Befreiung Wiens von den Türken, der Hochquellenleitungsbau, die Donauregulierung, der Bau des Rathauses und weitere für Wien bedeutende Ereignisse sollen vom Malerfürsten in großen Fresken gestaltet werden. Doch Makarts Forderung von 120 000 Gulden schreckt die Verantwortlichen ab.

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