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Doch der große Börsenkrach vom 9. Mai 1873 bewirkt den Zusammenbruch vieler Unternehmen und Banken, wodurch das Wirtschaftsgefüge arg in Bedrängnis gerät. Der Untergang von Bauunterfirmen, die an der Gestaltung der Ringstraße beteiligt waren, reißt viele andere Wirtschaftsbereiche mit sich. Dies wirkt sich auch auf die Auftragssituation für den Künstler aus. Doch Makart erhält weiterhin Porträtaufträge vom Adel und von reichen Bürgerfamilien, die ihm sein fürstliches Leben ermöglichen.

Die Wintermonate 1875/76 verbringt Makart, der in Wien zur gefragtesten Malerpersönlichkeit aufgestiegen ist, mit seinen Kollegen Carl Rudolf Huber und Leopold Carl Müller, dem bedeutendsten österreichischen Orient-Maler, in Ägypten, wo er auch mit seinem Studienkollegen Franz von Lenbach zusammentrifft. Nach seiner Rückkehr wird er Professor an der Akademie in Wien, zwei Jahre später Leiter der dortigen Spezialschule für Historienmalerei. Er malt seine berühmtesten Historienbilder „Kleopatra auf dem Nil“ und „Einzug Karls V. in Antwerpen“ sowie eine Fülle von Porträts, überwiegend von Damen aus der Wiener Gesellschaft. Für die Silberne Hochzeit des Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth organisiert er am 24. Juli 1879 einen Festzug, bei dem Hunderte Personen als Gestaltende mitwirken. Makart entwirft dafür auch die Kostüme: für die Abordnungen der Bürger Renaissancekostüme, für die Künstler Barockkostüme. Makart selbst reitet, in ein Renaissancekostüm gekleidet, auf einem Pferd mit. Der pompöse Huldigungsfestzug findet auf der Ringstraße statt, Zehntausende Wiener aller Schichten wohnen den Reverenzbezeugungen der Berufsgruppen, Industriemagnaten und Adeligen gegenüber dem Kaiserpaar bei.

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