Читать книгу Die magische Bibliothek онлайн

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Hinterhöfe, nass glänzende Straßen, die zögerlich das Neonlicht der Schaufenster festzuhalten schienen, Autos mit weißen und roten Leuchtfingern. Darüber ein dunkelgraues Tuch, das die Stadt bedrückte und nicht einmal eine Ahnung des Himmels schenkte. Ein trüber Frühlingsnachmittag, der wie die Drohung einer Nacht wirkte. Ein guter Tag für eine Flucht.

Was mochte ihn am Ende seiner Reise erwarten? Natürlich, er kannte den Grafen; er hatte ihn schon zwei- oder dreimal zusammen mit seinem Diener in der Kanzlei gesehen, doch noch nie hatte er ihn auf seiner Burg besucht. Auf dieser sagenumwobenen, verwinkelten, gewaltigen Burg mitten in der Eifel, wo Alberts Bruder schon mehrmals Gast gewesen war. Sein Bruder …

Albert seufzte und stand auf. Die Frau ihm gegenüber riss den Blick von der nasskalten, grauen Stadt los, die nach einem unverständlichen Tagtraum wie in Tränen gebadet schien, und sah ihren seltsamen Mitreisenden erneut von der Seite an. Sie beide waren allein in diesem muffig riechenden Abteil. Albert wäre es viel lieber gewesen, ohne Gesellschaft reisen zu können. Er wollte seine Träume nicht durch die Gegenwart eines anderen Menschen beschmutzen. Also holte er sich aus seinem Aktenkoffer, der auf den Gepäckstangen über ihm lag, einen Roman, den er sich für die Reise ausgesucht hatte.

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