Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Wieder wollte Hofrath Brünings mit Heftigkeit entgegnend auffahren, der Graf aber winkte ihm gebieterisch, und sagte: Stille! die Frau Großmutter haben das Wort.

Fünftens – fuhr Windt mit unerschütterlicher Ruhe fort: erneut Ihre Excellenz, die hochgräfliche Wittwe, die Ersatzforderung von zehntausend Thalern nebst aufgelaufenen Zinsen für ihre von dem hochseligen Herrn Grafen versetzten Juwelen. Gewiß werden Recht und Billigkeit liebender, edel denkender Enkel in diesen Ersatz zu willigen keinen Anstand nehmen, und nicht der erlauchten Frau Großmutter ferner ansinnen, aus ihrem Kammervermögen auch noch fernerhin die für diese Schuldsummen auflaufenden Zinsen zu bezahlen. Sechstens haben der Frau Gräfin Wittwe Excellenz für die Summe von sechstausend fünfhundert Thaler von ihrem Silbergeräth verpfändet, und das dafür aufgenommene Geld zum wahren Nutzen, nämlich zu dringend nöthigen Deichverbesserungen verwendet, sonst wäre vielleicht heute Varel nicht mehr vorhanden, sondern wäre in die Reihe jener versunkenen Ortschaften getreten, welche im Jahre fünfzehnhundert und neun durch die Antonifluth der Jahdebusen in seinen Schoos aufnahm. Siebentens begehrt meine hochgnädige Herrin die endliche Rückerstattung des ihr vorenthaltenen, mit den gräflichen Gütern in gar keinem Zusammenhang stehenden Kapitals von Friedrich Even; achtens die der Frau Gräfin im Berliner Vergleich zugesprochenen, aber stets vorenthaltenen Jahrgelder nebst Zinsen vom Jahre siebzehnhundert vierundfünfzig an. Die durch diese Vorenthaltung erlittene Einbuße ist eine schreckliche arithmetische Wahrheit. Neuntens Erstattung aller bisher aufgewendeten Proceßkosten, sowie vieler, bei dem gewaltsamen Ueberfall geraubten Habseligkeiten, wobei unersetzbare Verluste ewig zu beklagen sind. Zehntens haben der Frau Gräfin Excellenz ihrem hochseligen Herrn Gemahl, sowie Kindern und Enkeln mütterliche Schenkungen von achtzig bis neunzigtausend Thalern gemacht, sollten Hochdiese nicht ein Recht beanspruchen dürfen, von so überreichlich begabten Enkeln die Berücksichtigung billiger Wünsche zu erwarten? Eilftens haben die Frau Gräfin Wittwe Excellenz nie und nirgends auf Ersatz der höchst bedeutenden Verbesserungskosten verzichtet, welche auf die Herrschaften, Schlösser und Kammergüter verwendet worden sind. Dennoch will Hochdieselbe jetzt großmüthig darauf verzichten, und nur die unbedeutende Summe für die Anlegung der ungemein nutzbaren Meierei zu Kniphausen in Anspruch nehmen. Nur berühren will ich unterthänig zwölftens den Werth der sechs schweren silbernen Armleuchter, die der hochselige Herr Graf vom Silber-Inventar der Frau Gräfin Wittwe genommen und zu selbsteigenem Gebrauch von Doorwerth nach dem Haag haben bringen lassen. Endlich dreizehntens: wird die billige Denkungsart geliebtester Enkel – gegen alle die beträchtlichen übergroßen Vortheile, welche diese dermalige Entsagung auf die bisherigen, rechtlichen, so eben erwähnten Ansprüche gewährt und in der Folge noch mehr gewähren wird – in der Verpflichtung nur einen geringen Ersatz erblicken, außer der Befriedigung der erwähnten Forderungen auf alle und jede Einsprüche auf letztwillige Verfügungen der Frau Gräfin Wittwe Excellenz zu verzichten, auch alle Vermächtnisse und Schenkungen – wie sie immer heißen mögen, und wie die Hochgenannte über das, was ihr von dem Ihrigen verbleibt, verfügen möge – unverbrüchlich zu halten und feierlichst und verbindlichst allen und jeden Ansprüchen und Einsprüchen entsagen, ebenso der überlebenden Dienerschaft nebst standesmäßigem Trauergeld ihre Jahresgehalte fortzahlen. – Herr Graf, ich bin zu Ende.

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