Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Ich glaube nicht, daß die Großmama dir Unrechtes ansinnt, versetzte der junge Herr.

So? du glaubst es nicht! So lüge ich wohl! fuhr der Erbherr wild und zornig heraus, indem seine Aufregung sich von Minute zu Minute steigerte, je mehr die Menge gehäufter Forderungen, welche Windt vorhin vorgetragen, ihm durch die Gedanken wirrte und ihn völlig rathlos zu machen drohte.

Wenn ich in Alles willigen wollte, ja, wenn ich könnte, was mir in einem Odem angesonnen wird, so könnte ich mit meiner Gemahlin und meinen Kindern, so könnte auch der Graf von Athlone, mein Bruder, mit den Seinen zum Bettelstabe greifen und außer Landes wandern, und wer bliebe dann die Herrschaft der Herrschaften? Die Frau Großmutter und ihr Pathchen, ihr Schoos- und Hätschelkindchen, du! Und das scheint der überlangen Rede kurzer Sinn, daß wir gehen sollen!

Dem Jüngling erschrak das Herz in der Brust bei dieser harten und heftigen Rede. Wilhelm, ich bitte dich, rief er: wie kannst du solches denken und sagen?

Denken? warum nicht? zürnte dagegen der Erbherr. Sagen? warum nicht? Werdet ihr mir Denken und Sagen verbieten oder gar verwehren? Ich lasse mir nichts verwehren! Ich und mein Bruder, wir sind im Rechte – du? Wer bist denn du? Was die Frau Großmutter aus dir macht, das bist du! Ihre Puppe, ihr Spielzeug warst du als Kind, jetzt bist du ihr Münz-Katalogschreiber, ihr Münzwardein, hahaha! du bist noch mehr, du leimst und kleisterst ihr die Pappkästchen zusammen, in der sie den alten Kram einlegt, der oft so schmutzig ist, daß ich ihn nicht mit Fingern anfassen möchte; kurz, du bist des Herrn Windt würdiger Schüler, der Großmama würdiger Zögling und Günstling! Für dich und nur für dich sinnt sie täglich und stündlich darauf, meinen Bruder und mich zu berauben!

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