Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

20 страница из 129

Diese Rede der alten Herrin war lang genug, daß während ihrer Dauer die stürmischen Gemüthswellen im empörten Blute Ludwig’s sich legen konnten, und sein Schmerzgefühl über die ihm widerfahrene Beleidigung wich dem Gefühl neuen Dankes, das in der Großmutter jetzt auch die Erretterin seines Lebens verehren mußte. Auf Wilhelm’s Herz aber fielen die Worte der alten Frau mit ihrem zermalmenden Gewicht, wie die dröhnenden Schläge eines Hammers auf das auf einen Ambos gelegte glühende, funkensprühende Eisen. Unaussprechliche Wuth kochte und glühte in ihm; seinen Augen entsprühten die Funken, sein Herz hallte das Klopfen der Hammerschläge nach, und dennoch fand er kein Wort zornvoller Entgegnung, denn die also heftig und vernichtend auf ihn einredete, war eine Frau, eine hochbetagte Greisin, und war die Mutter seines Erzeugers. Als sie schwieg, rang trotz des stürmischen Kampfes in seinem empfindlichen und höchst reizbaren Gemüthe der Erbherr dennoch nach Fassung, und sprach: Also das sind die Friedenspräliminarien, Frau Großmama? Das ist Ihre versöhnliche Gesinnung, die mit Forderungen an mich herantritt, die mir Schwindel erregen? Und nun dieser Sturm – wo soll ich Anker werfen in diesem Sturme?

Правообладателям